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Generative KI: Urheberrechtsverletzungen durch visuelle Kreativität

In jüngsten Entwicklungen hat sich gezeigt, dass generative künstliche Intelligenz (KI), wie bei Midjourney und Dall-E 3, möglicherweise rechtliche Probleme hervorrufen kann, indem sie Werke produziert, die Urheberrechte und Markenrechte verletzen, ohne die Nutzer darüber zu informieren.

Forschungsergebnisse von KI-Forscher Gary Marcus und Künstler Reid Southen enthüllen, dass diese KI-Bildgeneratoren nahezu identische Kopien urheberrechtlich geschützter Filmszenen und markenrechtlich geschützter Charaktere erstellen können, selbst wenn die Eingabeaufforderungen die direkte Erwähnung des Quellenmaterials vermeiden.

So wurden beispielsweise mit dem Prompt „popular 90’s animated cartoon with yellow skin –v 6.0 –ar 16:9 –style raw“ Bilder von den Simpsons erzeugt. Dall-E 3 konnte auf ähnliche Weise Bilder von Spider-Man, Batman und sogar Szenen aus dem Film Titanic reproduzieren.

Es bleibt jedoch unklar, ob es sich bei diesen Kreationen um KI-Kunst oder schlichtweg um Plagiate handelt. Die Forscher betonen, dass dies auf das Training der Modelle mit umfangreichen Mengen urheberrechtlich geschützter Medien zurückzuführen sein könnte, für die keine entsprechenden Lizenzen vorlagen.

Dieses visuelle Plagiat könnte zu rechtlichen Konflikten führen, insbesondere wenn sich der Verdacht erhärtet, dass unerlaubt urheberrechtlich geschützte Inhalte für das KI-Training wiederverwendet wurden. Hollywoodstudios, Spielehersteller und andere Rechteinhaber könnten mit massiven Klagen konfrontiert werden.

Solange Bildgeneratoren nicht transparent über ihre Trainingsquellen informieren, bleibt das rechtliche Terrain für generative KI unsicher. Nutzer, die solche Bilder verwenden und veröffentlichen, könnten ebenfalls Schadenersatzforderungen ausgesetzt sein.

Die Forscher Marcus und Southen schlagen vor, dass die einzige ethische Option für KI-Entwickler darin besteht, das Training auf urheberrechtlich nicht geschützte Daten zu beschränken oder entsprechende Lizenzen zu erwerben. Diese Herausforderung könnte jedoch besonders für Open-Source-KI-Projekte finanziell anspruchsvoll sein, während Unternehmen wie OpenAI bereits versucht haben, Lizenzen für Trainingsmaterial zu erwerben. Apple wird ebenfalls nachgesagt, hohe Summen für legales Trainingsmaterial von Verlagen zu investieren.

https://www.golem.de/news/trainingsdaten-fragwuerdig-visuelle-generative-ki-mit-plagiatsproblemen-2401-180902.html

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