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Künstliche Intelligenz im Dressursport – „Die Nachteile überwiegen“

Die international renommierte Dressurrichterin Katrina Wüst äußert sich kritisch zum möglichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Dressursport. In ihrem Statement betont sie die Herausforderungen, die sich bei der Programmierung von KI für die Vielfalt der Pferdetypen und Bewegungsabläufe ergeben. Die Einpflegung dieser Datenbasis wäre sowohl in Bezug auf Manpower als auch Kosten eine anspruchsvolle Aufgabe.

Wüst stellt die Frage nach der Definition von Richtig und Falsch im Dressursport und betont, dass sich Sport und Zucht ständig weiterentwickeln. Die Unsicherheit besteht darin, ob KI diese Evolution durch selbstlernende Prozesse erfassen kann oder ob sie in veralteten Daten verhaftet bleibt.

Die Dressurrichterin erkennt das Potenzial von KI in der Unterstützung bei optischen Kriterien wie Linienführung und präziser Ausführung von Bewegungen. Sie warnt jedoch davor, dass bestimmte feine Nuancen, wie die Ursache eines engen Halses, nur von einem geschulten menschlichen Beobachter erkannt werden können.

Wüst unterstreicht, dass nicht nur quantifizierbare Messungen, sondern auch „Soft Skills“ und weniger schematische Kriterien eine korrekte Bewertung im Dressursport ermöglichen. Sie hebt die Bedeutung der Gesamtzusammenhänge und der klassischen Ausbildung von Reiter und Pferd hervor, die KI derzeit nicht erfassen kann.

Die Dressurrichterin wirft weitere Fragen auf, darunter die Ablenkung des Richters durch eine laufende Bewertung, Kosten, sinnvolle Investitionen und mögliche Systemausfälle. Trotz einiger positiver Aspekte überwiegen für Wüst die Nachteile, insbesondere die Kosten und die Tendenz zu einer „mechanischen“ Beurteilung durch KI. Sie plädiert dafür, dass lebendige Wesen weiterhin von lebendigen Richtern beurteilt werden sollten, bis KI auch Emotionen von Pferden in Sekundenbruchteilen verstehen kann.

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