Google präsentiert sein neues KI-Modell namens Genie, das nicht wie übliche Sprach- oder Bild-KIs konzipiert ist, sondern darauf abzielt, den Gaming-Markt zu revolutionieren. Genie, eine „Generative Interactive Environments“-KI, hat die Fähigkeit, aus künstlichen Bildern, Fotos und Skizzen spielbare 2D-Jump-and-Run-Welten zu generieren.
Das Modell wurde mit über 200.000 Stunden Videomaterial aus dem Internet trainiert, und laut dem Google Deepmind-Team genügt bereits ein einziges Bild, um eine komplett interaktive Umgebung zu schaffen. Genie ermöglicht es Gamern, ihre eigenen virtuellen Welten zu erschaffen.
Auf der Ankündigungsseite präsentiert Google Deepmind verschiedene Anwendungsfälle, darunter die Umwandlung von Spielumgebungen, die mit Googles Imagen-2-Bild-KI erstellt wurden, in spielbare Welten durch Genie. Demos zeigen einen Vogel, der über Blöcke springt, und eine Lego-Thor-Figur, die dank Genie zu einem spielbaren Charakter wird.
Allerdings weist Genie einige Einschränkungen auf. Die niedrige Auflösung von 160 mal 90 Pixeln und eine Framerate von zehn Bildern pro Sekunde führen zu Spielen mit geringer Qualität. Komplexe Spielmechanismen wie Gegner und Spielziele scheinen ebenfalls zu fehlen.
Trotz dieser Herausforderungen ist der Einsatz von KI in der Videospielbranche im Trend. Zukünftig könnten Dialoge mit großen Sprachmodellen und Text-to-Speech-KI möglich sein. Andere Projekte wie ACE von Nvidia verfolgen ähnliche Ziele. Sowohl Genie als auch ACE befinden sich jedoch noch in der Entwicklung und sind nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Die Erschaffung von Spielinhalten aus dem Nichts durch KI wird also noch einige Zeit in Anspruch nehmen.