Eine aktuelle Warnung einer renommierten Plagiatsforscherin hebt die Schwierigkeiten bei der zuverlässigen Erkennung von mit Künstlicher Intelligenz (KI) generierten Texten hervor. Laut Debora Weber-Wulff, einer Berliner Expertin auf dem Gebiet, können Detektoren oft nicht sicher feststellen, ob Hausarbeiten und Abschlussarbeiten durch menschliches Denken oder durch KI-Tools wie Perplexity, ChatGPT oder Bard erstellt wurden.
Forschungsergebnisse, die im International Journal for Educational Integrity veröffentlicht wurden, zeigen, dass jeder fünfte von KI erzeugte Text von bestehenden Detektoren nicht korrekt identifiziert werden kann. In einer umfassenden Untersuchung wurden 14 verschiedene Software-Angebote zur Aufspürung von KI-generierten Texten analysiert. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die derzeitige Technologie Schwierigkeiten hat, den nicht deklarierten Einsatz von KI bei schriftlichen Arbeiten nachzuweisen.
Debora Weber-Wulff betont, dass die Hoffnung auf eine einfache Softwarelösung zur Enttarnung von KI-Texten vorerst unerfüllt bleibt. Dies könnte bedeuten, dass Abschlussarbeiten, die mithilfe von generativen KI-Tools erstellt wurden, vorerst schwer nachweisbar sind.
Die Zunahme von KI-generierten Inhalten stellt nicht nur im akademischen Bereich, sondern auch im Online-Umfeld eine Herausforderung dar. Informatiker Jannek Bevendorff warnt vor einem Qualitätsverlust bei Suchmaschinenergebnissen, der sich durch den Einsatz generativer KI weiter verschärfen könnte. Seine Forschung an der Bauhaus-Universität in Weimar zeigt, dass die Zahl minderwertiger Inhalte zunimmt. Diese Inhalte sind für Nutzer nicht immer leicht von menschlich verfassten Texten zu unterscheiden.
Die aktuelle Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit, sich intensiver mit der Problematik der KI-generierten Texte auseinanderzusetzen und effektive Methoden zur Erkennung und Verhinderung von Plagiaten zu entwickeln.
https://www.mdr.de/wissen/plagiat-ki-detektoren-erkennen-ki-texte-nicht-zuverlaessig-100.html